2016rudern0707 e9934Am Donnerstag, den 29.06 ging es für die drei Sportlerinnen Anna van Detten, Andra Aumann und Finnja Brandt vom Emder Ruderverein zu der mit Abstand wichtigsten Regatta des Jahres im Kinderbereich der 12 bis 14 Jährigen, dem Bundeswettberwerb in Salzgitter. Um das Bundesland Niedersachen im Bundeswettbewerb vertreten zu dürfen, muss man sich vorher auf dem Landesentscheid qualifizieren. Im Bereich der Kinder werden die Titel hierbei über die 3000m und die 1000m Strecke ausgefahren. Bei dem Landesentscheid gelang es dann dem leichten Doppelzweier mit Finnja und Andra sich souverän gegen die Gegner durchzusetzten und sicherten sich so den Doppel-Landessieg und das Ticket für den Bundeswettbewerb. Auch Anna gelang der Einzug ins große Finale, nachdem sie nur ihrer stärksten Gegnerin aus Hannover den Vortritt lassen musste, konnte sie sich als zweit Platzierte qualifizieren.
Somit ging es dann für die drei nach Salzgitter. Nach 4 Stunden Autofahrt, kamen die drei dann endlich am Salzgittersee an. Dort angekommen hieß es erstmal warten, da die Boote der Mädchen auf dem Hänger der Oldenburger lange und diese noch lange nicht da waren. Somit ging es erstmal zur Sporthalle um die Betten für die nächsten Tage vorzubereiten, denn geschlafen wurde nicht im Hotel sondern aus Isomatten und Feldbetten in der nächstgelegenen Schule mit ganz Niedersachsen zusammen. In der Zwischenzeit waren auch die Oldenburger mit den Booten eingetroffen und so konnten nun auch die Boote startklar gemacht und auf der Strecke eingerudert werden. In einer kurzen Einheit konnten sich die drei dann an die örtlichen Gegebenheiten gewöhnen und die Regattastrecke abfahren. Abends bekamen dann alle ihr rotes Niedersachsenshirt, dass die nächsten Tage zur Pflichtkleidung wurde, denn es sollte ja auch jeder erkennen aus welchem Bundesland man kam. Anschließend gingen alle müde und aufgeregt ins Bett, denn am darauffolgenenden Tag stand schon die 3000m Strecke an, auf der sich entscheidet wer am Sonntag im großen Finale der 1000m um den Titel des Deutschen Meisters mitrudern darf.


Am nächsten Tag ging es dann früh zur Strecke, denn schließlich durfte auch das Frühstück vor dem ersten großen Rennen nicht fehlen. Als erste ging dann Anna aufs Wasser und ruderte voller Aufregung zu ihrem 3000m Start. Mit dem Startsignal ging Anna dann in ihren Streckenschlag über, um die ersten 1000m bis zur Wende souverän hinter sich zu bringen. Nach einer technisch überzeugenden Wende ging es dann auf die nächsten anstrengenden 2000m, auf denen die Sportler mit starkem Wind zu kämpfen hatten. Am Ende gelang es Anna aber trotzdem ihre Bugspitze erschöpft über die Ziellinie zu schieben und sich zurück zum Steg zu begeben, auf dem ihre Trainerin Eeske Ubben bereits wartete. Kurz danach gingen dann auch Finnja und Andra in ihrem Zweier an den Start. Ihnen gelang es von Anfang an ihr Boot mit kraftvollen Streckenschlägen nach vorne zu bewegen und ihren Gegnern weiter auf die Pelle zu rücken. Bei den 3000m werden die Boote in 20 bis 30 Sekunden Abständen gestartet, jedoch hinderte dies die leichten Mädchen nicht daran schon kurz nach der Wende das Boot vor sich eingeholt und überholt zu haben. Höchst motiviert schoben sich die Beiden weiter und zeigten, dass sich die vielen Ausdauer Einheiten bewährt hatten. Denn bis zur Ziellinie gelang es ihnen das nächste Boot vor sich eingeholt zu haben. Auch die Beiden legten erschöpft wieder an und mussten genau wie Anna bis zum Abend warten bis zur Bekanntgabe, wer unter die schnellsten 6 gekommen ist und im großen Finale starten darf. Bei der Siegerehrung der Langstrecken kamen dann alle Bundesländer unter ihrem jeweiligen Kampfgesang zusammen um die 2 schnellsten jeder Abteilung zu bejubeln. Anna wurde in ihrer Abteilung Fünfte und landete somit auf Platz 16 und startete damit am Sonntag im C-Finale, der schnellsten Boote Deutschlands. Finnja und Andra gelang ein Sieg in ihrer Abteilung und die insgesamt zweit schnellste Zeit von allen leichten Mädchendoppelzweiern ihrer Altersklasse! Damit sicherten sie sich neben dem Einzug ins A-Finale auch noch eine der begehrten Mittelbahnen und als wäre das nicht genug, wurden sie zu einem Lehrgang des Deutschen Ruderverbandes zur schönsten Regattastrecke des Landes nach München eingeladen. Zufrieden mit diesen Ergebnissen konnten sich die drei abends in Ruhe ins Bett legen und sich für den Zusatzwettberwerb am nächsten Tag erholen.


Der Zusatzwettbewerb soll einen Ausgleich für die Kinder schaffen, damit sie nicht nur am Rudern sind. Es werden hierbei 8-10 Stationen aufgebaut, bei denen die Bundesländer in Kleingruppen gegeneinander antreten. Von Gummstiefelweitwurf über Sprinten, Seilspringen und Staffellauf bis hin zu Kisten stapeln wird hierbei die allgemeine Sportlichkeit der Jugend getestet. Obwohl es während den kompletten 2h und den restlichen Tag danach auch noch regnete, hatten die Kinder viel Spaß dabei und konnten sich untereinander besser kennenlernen, sodass auch neue Freundschaften entstehen konnten. Nur die Betreuer standen daneben und hatten wenig Spaß dabei den Kindern bei dem nassen Wetter zuzuschauen. Da die drei Mädchen früh mit ihrem Zusatzwettberwerb fertig waren, konnte man sich den restlichen Tag entspannt zurück lehnen und später nur noch die Betreuer beim Betreuerrennen anfeuern. Das Betreuerrennen macht den Kinder meist ganz viel Spaß, da sie mal am Rand stehen dürfen und ihre Trainer zu mehr Leistung anschreien können. Schließlich ging auch dieser Tag zu Ende und die Kinder mussten ohne EM-Spiel Deutschland-Italien zu sehen ins Bett, denn es stand das wichtigste Rennen von allen an. Die 1000m Strecke auf denen sich entschied, wer das schnellste Boot Deutschlands ist.


Schließlich war es soweit. Der Tag des Finals war da. Diesmal begannen die beiden Luftis Andra und Finnja und gingen als erstes Boot der Emder Boote an den Start. Zusammen mit dem Boot aus Bochum gelang es den Beiden sich am Start schon abzusetzten, sodass sich nach den ersten 500m schon ein deutliches Feld abbildete: Das Bochumer Boot hatte sich einen deutlichen Vorsprung vor Andra und Finnja erarbeitet, die sich allerdings auch eine Bootslänge Abstand zu dem Rest des Feldes errudert hatten. Auf den zweiten 500m holten die beiden dann die von ihrer Trainerin Eeske Ubben liebevoll genannte „Luftipower“ raus und Ruderten so jeden Schlag weiter vom Feld weg. Jedoch hatte auf der Bochumer Zweier noch Luft nach oben und hielt sich das Emder Boot auf Abstand, sodass mit dem „Gong“ der Zielglocke die Emder Mädels als Vize-Deutscher Meister durchs Ziel kamen. Erschöpft aber voller Stolz legten Andra und Finnja am Siegersteg an und nahmen ihre verdiente Silbermedaille in Empfang. Am Steg wurden sie dann schon von Eeske und Unterstützung Johanna Hilker erwartet, die ihre Schützlinge zufrieden in die Arme schlossen. Nach diesem tollen Ergebniss fieberten alle dem Rennen von Anna entgegen, denn nun wollte auch sie zeigen, was sie drauf hat. Sobald das Startsignal ertönte gelang es ihr sich mit an die Spitze des Feldes zu setzten und konnte dies auch auf den ersten 500m halten. Doch dann kam es zu Problem, sodass Anna sogar einmal kurz anhalten musste um zu Atem zu kommen. Letztendlich fuhr sie als Fünfte durchs Ziel und ein wenig enttäuscht fuhr sie ohne Umwege zum Steg zurück. Doch auch hier konnte die Trainerin stolz sein, denn immerhin waren ihre Boote bei den schnellsten Deutschlands unterwegs und konnten sich dort auch noch gut halten.


Alles in allem fuhren alle Beteiligten zufrieden nach Emden zurück und wurden dort erfreut von ihren Familien empfangen.