Klein und beschaulich, aber sehr herzlich: „De Internationale Pinkster Roeiwedstrijden“ in Delfzijl. Auf dieser alljährlichen Pfingstregatta der „Roeivereiniging Neptunus – Delfzijl“ wurde der Emder Ruderverein auch am diesjährigen Pfingstsamstag sehr freundschaftlich empfangen.

Obwohl die niederländischen Freunde auf ihrer Regatta keinen engen Zeitplan haben, sondern das Rennen starten, wenn alle irgendwann am Start angekommen sind, und ihnen auch sonst die Wörter „Hektik“ und „Stress“ unbekannt scheinen, so wirkt diese Regatta niemals unorganisiert.

Auf dem Kanal Damsterdiep wurde die 2,2 km lange Strecke gegen die Zeit gefahren, da zwei Brücken und mehrere Kurven einen direkten Vergleich unmöglich machten und dafür aber den Steuerleuten einiges an Konzentration abverlangten, damit das Rennen nicht schon vorzeitig am Brückenpfeiler beendet wurde. Gestartet wurde vom Einer bis zum gesteuerten Vierer in sämtlichen Bootsklassen und obwohl die Gesamtzahl der meldenden Vereine sehr beschaulich war, so war das kleine Hafenbecken am Ende des Kanals zu jeder Startzeit doch immer gut besetzt. Um die zwanzig Boote warteten pro „Heat“ dort auf ihren Start. Erst wenn alle Boote eines Heats im Startbereich erschienen waren, wurde das erste Boot auf die Strecke geschickt. So konnte man sich beim Hochfahren sicher sein, dass einem kein Boot entgegen kam und die Boote im Rennen konnten versuchen die Ideallinie für die Strecke zu treffen.
Die Mannschaften  wurden dann auf ihren letzten Schlägen vom örtlichen Blasorchester und den Zuschauern im Zielbereich sehr lautstark unterstützt. Dann konnten einige Sportler aussteigen und sich erholen, während andere gleich wieder ins Boot durften, um für den Start des nächsten Heats wieder im Startbereich zu sein – natürlich ganz ohne Zeitdruck, denn den kennen die Niederländer anscheinend ebenfalls nicht.

Komplettiert wurde der Tag zum einen durch die im Dauerbetrieb scheinende Sonne und zum anderen durch die umfangreiche Verpflegung der niederländischen Ruderkameraden. Beendet wurde die Regatta mit der Siegerehrung. Bei dieser waren auch wirklich alle Aktiven noch da, und jeder konnte seine Medaille persönlich entgegen nehmen – auch das ist auf anderen Regatten keine Selbstverständlichkeit.
Vom Emder Ruderverein waren sieben Ruderkameraden dabei – fünf Sportler, zwei Betreuer –  und bei der Siegerehrung zeigte sich ein weiteres Mal die Gastfreundschaft: Extra für diese sieben ERV-Ruderer wurde die deutsche Nationalhymne (natürlich live) gespielt. Denn zu einer Internationalen Regatta, wie sie sich nennt, gehört auch das dazu.

Als Emder Gäste waren dabei:
Enno Wagenaar und Malte Siemers, sowie Torben Lelke und Felix Eckel, die jeweils im Doppelzweier als auch im Doppelvierer starteten,
Eeske Ubben, die den Vierer steuerte, im Einer und mit Felix Eckel im Doppelzweier aufs Wasser ging (und in den beiden letzten Booten mit einer Medaille für den Sieg geehrt wurde)
und den Betreuern Cornelius de Boer und Maximilian Rau.

Natürlich möchte sich der Emder Ruderverein gerne für diese kleine, aber wirklich hervorragende Regatta revanchieren und freut sich sehr, wenn Neptuunus Delfzijl auch bei diesjährigen der Emder Hafenregatta wieder dabei ist. Und mit großer Sicherheit fährt auch im nächsten Jahr zu Pfingsten wieder eine Emder Delegation auf die andere Seite des Dollarts.