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Zeitraum:                   Fr., 25.05., bis Mo., 28.05.07
Übernachtungen:        1 Hotel und 2 Pensionen
Fahrtenverlauf:           von Neustadt / Leine nach Verden / Aller: 107,5 RuderKm
Teilnehmer/-innen:      Bettina, Christine, Claudia, Dietmar (nur Samstag), Dirk, Petra
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- Ein Bericht von Petra Deckart -

wanderfahrt-ehemaligeObwohl der Wetterbericht mit der Vorankündigung von Gewittern und anderen Unwettern uns etwas beunruhigte, trafen wir uns dennoch unerschrocken zur diesjährigen Wanderfahrt.Da wir stromabwärts zu rudern hatten, waren einige organisatorische Höchstleistungen (Bootstransport, Pkws und Krad deponieren, Unterkünfte an verschiedenen Orten etc.) erforderlich.Die diesjährigen Organisatoren: Bettina, Claudia und Dirk, bewältigten diese Herausforderungen mit Bravour.Für den Boots- und Mannschaftstransport stellte Christine ihren Van zur Verfügung und mein Auto diente der Zwischenlagerung von Dingen, die man bei einer Wanderfahrt nicht gebrauchen kann...Dietmar ließ auf seinem Motorrad Frauen träumen...So hatte eigentlich jeder von uns mitorganisiert, denn der Spaßfaktor hat mindestens einen ebenso hohen Stellenwert wie der theoretisch geplante Fahrtenablauf.

Das Hotel in Neustadt, in welchem wir unsere 1. Nacht verbrachten, ließ uns keine Auge zu tun - mir kam es so vor, als wenn ich auf den Bahngleisen liegen und alle 20 Minuten ein Regionalzug über mich hinweg brettern würde (die Bahnlinie neben dem Hotel führte nach und von Bremen weg).

Bevor es am Folgetag endlich auf dem Wasser los ging, musste der Van bereits repariert werden. Die Scheibenwischer wollten die Regenlast nicht mehr ertragen. Eine am Samstag geöffnete Autowerkstatt konnte Abhilfe schaffen.In der Zwischenzeit vergnügten sich Bettina, Claudia, Dietmar, Dirk und ich auf der Leine und im Matsch an Land, um gewisse Geschäfte zu verrichten - es tat aber auch gut, einfach nur im Brennnesselfeld Unkraut zu vernichten.

Der Vormittag in unberührter Natur bei leichter Strömung und seichtem Gedankenaustausch (philosophische Traktate kamen nicht dabei heraus - wie auch bei DER körperlichen Anstrengung) verging wie im Fluge und es hat nicht einmal geregnet !
Am Nachmittag löste ich Christine, die neben der Autoreparatur auch den Bootsanhänger zurück nach Verden gebracht hatte, am Steuer ab und erwartete dann im Strandcafé in Hodenhagen das Etappenende der eintreffenden Bootsbesatzung.Ein regenfreier Tag neigte sich nach einem herrlichen Essen mit Spargel- und anderen Gerichten aus der Region dem Ende.

Optimistisch hatte ich natürlich geglaubt, dass ich wenigstens die 2. Nacht wie eine Tote schlafen könnte, doch weit gefehlt: in dieser Nacht zog ein mächtiges Gewitter über unsere Pension hinweg.Dietmar fuhr in aller Frühe zu seinem Dienst nach Süddeutschland und wir Übriggebliebenen rüsteten uns zu einer Bootsfahrt zu viert mit einem Landdienst.

Der Vormittag bei stechender Sonne war einfach herrlich auf dem Wasser - gerudert haben wir eigentlich kaum, da uns die Strömung getrieben hat.In der Mittagszeit, nach unserem täglichen Picknick, zogen dann mächtige Gewitterwolken auf.

Auf dem Wasser konnte man den Regenmassen nicht ausweichen. - Da ich freiwillig den Landdienst übernommen hatte, übernahm ich auch die kostenlose Autowäsche im Gewitterregen. Was sich im Boot abspielte, weiß ich nur vom Hörensagen: patschnass ist die Mannschaft wohl geworden...
Verantwortungsbewusst schlug ich aber noch vor dem Aufbruch vor, über Handy in Kontakt zu bleiben, damit sich bei lebensbedrohlichem Unwetter die Mannschaft ins Auto hätte retten können.Dies war aber glücklicherweise nicht nötig.

Nachdem ich mich vom ordnungsgemäßen Zustand der Mannschaft nach dem ersten Gewitterregen überzeugt hatte, machte ich die letzte Pension klar.Dort organisierte ich eine Thermoskanne heißen Kaffee und empfing die Mannschaft in Westen / Aller damit. Die letzte Pension ließ alle Strapazen vergessen: formidable. Hier hätten wir es jede Nacht aushalten können. In dieser Nacht schlief ich nun endlich wie eine Tote - bis uns im Morgengrauen der ortsansässige Schützenverein mit einem Platzkonzert weckte.Nun denn, schließlich fährt man ja auch nicht zum Rudern um zu schlafen...

Die letzte Etappe bis nach Verden ruderten wir zu fünft, da mein Auto in Verden deponiert war und Christine und ich von dort dann ihr Auto in Westen abholen konnten. In der Zwischenzeit kümmerten sich die Heinzelmännchen um die Bootspflege.Mittlerweile hatte es begonnen zu regnen.

Im Großen und Ganzen können wir uns bei der schlechten Wettervorhersage nicht über das tatsächlich eingetroffene Wetter beklagen.Sonstige Verluste hielten sich in Grenzen, so dass wir auch in diesem Jahr zu dem Entschluss gekommen sind, uns auch im nächsten Jahr zu Pfingsten wieder zum Rudern zu treffen, denn: "schlafen können se immer noch, wenn se tot sind" - sang Udo Lindenberg einmal so treffend !  

-Petra Deckart-