Zitat EZ 22.11.11 Titelseite :

Knapp 50 Leute in neuen Ruderbooten auf dem Großem Meer. Dichter Nebel, kein Ufer in Sicht. Man rudert im Pulk, um die richtigen Zufahrten zu finden. Eine feuchte Wattemasse umgibt die Frauen und Männer, die mit ihren Rollsitzen unermüdlich vor und zurück gleiten. Einige Boote sind nur schemenhaft zu erkennen. Kommandorufe. Das von den Skulls gepeitschte Wasser zischelt. Zwischen den Booten entsteht eine geisterhafte Dünung……

Solche Momente zu beschreiben, bleibt immer nur ein Versuch.

Soweit die versuchte Annäherung an ein einmaliges Naturerlebnis auf dem Großen Meer von Axel Milkert in der Emder Zeitung. Am 20.11. hatte Hartmut Schultze benachbarte Rudervereine zur Drei- Meerefahrt nach Emden eingeladen.

Insgesamt 50 Ruderer aus Bremen, Leer, Wilhelmshaven, Norden, Groningen und Emden trafen sich am frühen Sonntagmorgen im Emder Bootshaus. Fleißige Helfer hatten schon 10 Gigvierer incl. Skulls in Böcken bereitgelegt, so dass die große Gruppe zügig starten konnte.

Bei ruhigem, nebligem Hochdruckwetter starteten die Ruderer in gemischt zusammengesetzten Bootsbesatzungen. Die Hinfahrt führte über Hinte und Loppersum zum Großen Meer. Bereits nach dem Verlassen des Stadtgebietes nahm die Sicht ab und der Nebel zu. Die Wasserbedingungen waren ideal, da absolute Windstille herrschte.

Bis zum Eingang des Loppersumer Meers verlief die Tour für alle glatt. Dann aber lief der Vierer Alster auf ein Unterwasserhindernis auf und zog sich einen 1,2 m langen Riss in der Bootshaut zu. Die Mannschaft aus Bremer und Norder Ruderern konnte sich ans nahe Ufer retten bevor der Vierer mit Wasser volllief. Über Handy wurde Hilfe herbei gerufen, und die Bootsmannschaft wurde durch zwei andere Vierer abgeborgen.

Das havarierte Boot wurde an erreichbarer Stelle am Ufer abgelegt und die havarierten Ruderer per Auto zum Meerwarthaus ans Große Meer gefahren. Dort warteten bereits die Bootsbesatzungen der 7 anderen Boote auf die Nachzügler. Nach Kaffee und anderen Heißgetränken zum Aufwärmen sammelten sich alle neun noch ruderfähigen Boote auf dem Wasser.

Zwei Boote waren mit Navigationsgeräten ausgerüstet. Diese führten jeweils eins an der Spitze und am Ende den Bootspulk an. Alle Boote blieben eng zusammen und ruderten auf Sicht. Die Navigatoren gaben die Richtung vor. So arbeitete sich die Bootsgruppe zum Ausgang des Großen Meeres in einer fast unwirklichen Umgebung vor. Sichtweite max. 25 m, spiegelglattes Wasser und weiße Watte , die alles umgab und alle Geräusche verschluckte.

Ohne Navigationshilfe wäre eine Überquerung des Gr. Meeres nicht möglich gewesen. Danach sammelten sich alle Boote nochmals zur Überquerung des kleinen Meeres. Vorbei an Fahrwassertonnen tauchten wir plötzlich wie aus dem Nichts in der Nähe von Angelbooten auf. Die Petri-Jünger waren sichtlich erstaunt dieser Ruderarmada gegenüber zu stehen. Mit einen leichten Kursabweichung von 150m nach Nord-West erreichten wir die Einfahrt in den Kanal zu Könnemann.

Von da ab war das Navigieren wieder einfacher und alle Boote erreichten ohne besondere Vorkommnisse, sieht man von einem überraschten Angler bei Schweinskopf einmal ab, das Bootshaus.

Gemeinsam wurde die Boote verstaut und der Hunger durch ein leckeres Grünkohlessen im Bootshaus gestillt. Gerhard Tapken bedankte sich für die Bremer Ruderer für die Einladung zu dieser außergewöhnlichen Fahrt mit einem besonderen Gastgeschenk. - ein Regattaprogramm von 1925 der Emder Regatta - .. Vielen Dank dafür.

PS: der havarierte Vierer konnte schon am Folgetag vom Loppersumer Meer geholt werden und ist glücklicherweise wieder zu reparieren.

zu den Bilden der Grünkohlfahrt