Quer durch Berlin
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 20. November 2013 12:00
- Geschrieben von Hartmut Schultze
Die internationale Langstreckenregatta "Quer durch Berlin" hat sich im Laufe der Jahre zu einem Highlight des Sportkalenders der Hauptstadt gemausert. Aktive aus 98 Vereinen hatten für die „82.“ gemeldet. Ruderer aus neun Ländern waren am 08.10.2011 ab 13 Uhr bis 16.30 Uhr in 26 Rennen verschiedener Vierer- und Achterboote in diversen Altersklassen am Start und wetteiferten um Pokale, Herausforderungspreise und Punkte für den Wettbewerb in der Wertung des besten teilnehmenden Vereins.
Masters vom Bremer Sport Club, Hansa Bremen, des Bremer Rudervereins von 1882 sowie des Emder Rudervereins mit Hartmut Schultze, hatten sich für diese Regatta während der letzten Wochen mit dem Emder Gerd Tapken als Schlagmann und erfahrenen Trainer in Bremen auf der Weser vorbereitet.
Neben den Ruderern aus Bremen und Emden gingen viele Berliner und Brandenburger Klubs und Vereinen von Nord bis Süd der Bundesrepublik, auch Athleten aus China, Dänemark, den Niederlanden, Polen, Russland, Österreich, der Schweiz und England aufs Spreewasser und demonstrierten, dass man Rudern ähnlich wie Radfahren nicht verlernt, wenn man es einmal „gefressen“ hat.
Um 13.30 Uhr wurde der Emder Achter "Amisia" auf die Strecke geschickt über sieben Kilometer Spree und durch 13 Brücken die Innenstadt vom Start nahe Schloss Charlottenburg bis zum Ziel am Haus der Kulturen/Bundeskanzleramt. Bei "fliegendem Start" mit Schlagzahl 30 auf der Strecke nahm der Emder Achter in der Mastersklasse Durchschnittsalter 55 die Verfolgung der jeweils 1 Minute zuvor gestarteten Achter des Heads auf. Wie ein "Achtzylinder" glitt die „Amisia“ durch die "kochende Spree".
Vor der Renngemeinschaft Bremen-Emden ein Achter aus Dänemark, dann auch einer aus Bremen. Die Steuerfrau Barbara vom Bremer Sport Club "machte uns Dampf" mit ihren Kommandos, so dass sie die Reserven insbesondere bei den Überholmanövern uneingeschränkt von jedem unserer Mannschaftskameraden abrufen konnte.
Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man Schlag für Schlag die Harmonie im Boot zu spüren bekommt. „Quer durch Berlin“ hat das „Forever Young“-Gen und das hat vielerlei Gründe. Nicht nur, dass es ein wunderbares Treffen der großen Ruderfamilie quer durch alle Generationen ist, nicht nur, dass man sich kaum einen schöneren Abschied von der Ruder-Freisaison vorstellen kann. Nicht nur, dass Spitzen- und Breitensportler auf einzigartige Weise zusammenkommen und Zuschauer unterwegs auf ganz besondere Weise dabei sein dürfen. Nicht nur, dass die Regatta sportliche Herausforderung und Leistungsabforderung zugleich bedeutet. Sie ist zugleich auch „aktives Sightseeing“ in einer attraktiven Metropole, wie man es kein zweites Mal erleben kann.
Unter diesem Eindruck entwickelte sich innerhalb der Mannschaft der unbedingte Wille, diese Regatta erfolgreich zu bestehen. Noch 350 Meter bis zum Ziel, die Schlagzahl noch einmal erhöht, lief die Amisia mit einer glücklichen Mannschaft als zeitschnellster Achter der Masters Mindestdurchschnittsalter 55 über die Ziellinie. Es war mal wieder ein besonderes Erlebnis; wir haben zusammen trainiert und haben zusammen als Team gewonnen.
Am 08.10.2011 gingen so viele Top-Akteure der Szene wie seit langem nicht mehr an den Start. Berlins Ruderer schickten jede Menge EM- und WM-Teilnehmer sowie Medaillengewinner in den verschiedenen Altersklassen in die Rennen, dazu kamen weitere nationale Spitzenleute und Top-Ruderer der Vergangenheit.